Nichts ist so wichtig zum Leben wie die Atmung. Dennoch sind wir uns ihrer meist nicht bewusst. Doch gerade wenn uns der Atem stockt, uns die Luft wegbleibt, kann der Fokus auf die Atmung uns auch wieder in Balance zu bringen.
Was ist Atmung?
Atmung ist eine autonomische Grundfunktion des menschlichen Körpers, die instinktiv erfolgt, aber willentlich gesteuert werden kann. Die automatische Regulation erfolgt im Hirnstamm lokalisierten Atemzentrum. Hier werden die Ergebnisse verschiedener Rezeptoren ausgewertet. Je nach Ergebnis gibt das Atemzentrum den Impuls zum tiefen oder flachen Ein- und Ausatmen.
Genauso wie dein Herzschlag und deine Verdauung wird die Atmung auch vom autonomen vegetativen Nervensystem gesteuert. Dieses passt den Atem an die körperliche Bewegung, an deine Gefühlswelt und deinen Energiebedarf an. Bei körperlicher Anstrengung, Stress oder Angst beschleunigt sich die Atmung. In der Entspannung und im Schlaf wird die Atmung automatisch langsamer.
Der Spiegel der Befindlichkeit
Der Atem fungiert als sensibler Indikator physischer und psychischer Veränderungen. Er ist Ausdruck körperlicher und mentaler Vorgänge. Wenn du z.B. viel sitzt, hat das Auswirkung auf deine Atmung. Körperliche Verspannungen und Fehlhaltungen führen automatisch zu einer eingeschränkten und flachen Atmung. Bist du gestresst, beschleunigt sich dein Atem. Die Aktivität des Herzens wird verstärkt und Stressreaktionen setzen ein. Du atmest kürzer, schneller, manchmal hältst du den Atem sogar an. Versuche dich in der nächsten Stresssituation zu beobachten!
Wenn du lernst, den Atem gezielt einzusetzen, wirkt er auf den Parasympathikus, der für die Entspannung zuständig ist. Konzentrierst du dich in Stresssituationen also bewusst auf die Vertiefung und Verlangsamung der Atmung, aktiviert sich dein parasympathisches Nervensystem und der Stresspegel sinkt. Und das sofort. Die Herzfrequenz verringert sich, Herzschlag und Puls beruhigen sich.
Bewusstes Atmen kann daher als Brücke zu unserer Gesundheit betrachtet werden! Körper und Geist können profitieren. Deshalb spielt die bewusste Atmung auch beim Yoga beispielsweise und in der Meditation eine große Rolle.
Richtig Atmen, um gesund zu bleiben
Bei unserem Lebensstil ist falsches Atmen fast schon als „normal“ zu bezeichnen. Durch permanenten Stress, Fehlhaltungen können sich ungesunde Atemmuster entwickeln. Sorgen und Ängste sind ein weiteres Beispiel. Gerade nach den Turbulenzen und Anforderungen der letzten beiden Jahre ist zu bemerken, dass die Folgen für die Gesundheit nicht ausbleiben. Auswirkungen können sein:
Mein Enthusiasmus für die Atmung und die Arbeit mit der Atmung rührt unter anderem daher, dass wir ihn immer „dabei haben“ und jederzeit willentlich beeinflussen können. Das ist für mich ein wichtiger Schritt zur Eigenermächtigung. Gerade in schwierigen Situationen und Lebensperioden kann mich allein mein Atem aus dem Gefühl des Ausgeliefertseins, der Hilflosigkeit führen. Ich kann selbst wieder aufatmend für innere Ruhe sorgen, damit klarer denken und den Weg von den äußeren Umständen zurück zu mir finden. Der Atem und ich – ein gutes Team.
Was du mit bewusstem Atmen bewirken kannst:
Deiner Atmung mehr Aufmerksamkeit zu schenken, ist auf jeden Fall ein Gewinn. Probier`s gleich aus:
Eine Atemübung zur Entspannung:
Wer einmal damit begonnen hat, seiner Atmung bewusst Raum zu geben, kann gar nicht genug von dem Wohlgefühl bekommen, das sich bereits nach einigen Minuten bewusstem Atmen einstellt. Wer sich intensiver darauf einlassen möchte, den möchte ich zu Breathwork einladen.